Videotutorial Faseranalyse
In diesem Video lernen Sie, wie die Faserart von textilen Flächen, Garnen oder einzelnen Fasern anhand einer Faseranalyse durch Oberflächenbetrachtung, Schmelzpunktbestimmung oder Beobachtung des Reaktionsverhalten mit Reagenzien bestimmt werden kann. Um eine Faseridentifizierung durchzuführen, können unterschiedliche Methoden angewandt werden. Die Faseridentifizierung wird unter anderem zur Textilkennzeichnung, welche gesetzlich vorgeschrieben ist, benötigt; außerdem für den Textilexport. Sie ist aber im Wesentlichen für die Qualitätskontrolle des eigenen Unternehmens relevant.
Mit der mikroskopischen Faseridentifizierung wird festgestellt, ob die vorliegenden Fasern für ein Textil tatsächlich verwendet wurden oder ob zum Beispiel hochwertigere Fasern mit günstigeren Fasern gestreckt wurden. Es kann also gegebenenfalls erkannt werden, ob Fremdfasern vorhanden sind, welche nicht erwähnt wurden, aber laut tkvo erwähnt werden müssen. Sie kann auch als Nachweis dienen, dass Verunreinigungen durch andere Fasern vorliegen. Die Faseridentifizierung kann sicherstellen, dass das Textil im Rahmen der Europäischen Textilkennzeichnungsverordnung qualitativ korrekt ausgezeichnet wurde. Falls eine Etikettierung vorliegt, wird überprüft, ob diese anhand der genannten Komponenten korrekt ist und ob die prozentuale Verteilung stimmt.
In dem gezeigten Verfahren werden mittels vergrößerter Längsansichten Fasern anhand von charakteristischen optischen Merkmalen oder sogenannten Typreaktionen identifiziert. Die mikroskopische Faseridentifizierung findet in der Textilprüfung statt. Die chemische Trennung findet dann im Labor statt. Schon ein kleines Probenmaterial reicht zur Identifizierung aus. Zur eindeutigen Identifizierung kann es nötig sein, mittels verschiedener Reagenzien Lösungsversuche durchzuführen und verschiedene Verhaltensweisen der Fasern zu beobachten.
Unter dem Mikroskop wird die Längsansicht der Fasern begutachtet. Die Längsansicht von Baumwollfasern weist, in destilliertem Wasser eingebettet, ungleichmäßige Verwindungen auf. Sie ist mehr oder weniger stark gedreht und besitzt vereinzelt Verdickungen. In verdünnter Natronlauge eingebettet quillt die Faser, verliert ihre Windungen und weist, wenn sie gut erhalten ist, an den Faserenden eine pilzkopfartige Ausstülpung auf.
Die Längsansicht von Polyesterfasern ist strukturlos und glatt, wie bei den meisten synthetischen Fasern. Die Längsansicht alleine lässt noch keine Rückschlüsse auf die Art der synthetischen Faser zu. Erhitzt man die Polyesterfasern mit alkoholischer Kalilauge, bilden sich an den Fasern Kristalle. Diese sind ein eindeutiger Hinweis auf das Vorliegen von Polyester.